Du hast HHC genommen, der Effekt knallt stärker oder länger als gedacht, und plötzlich wird’s unangenehm: Herzklopfen, Schwindel, Panik. Genau hier klären wir, was im Körper passiert, wie lange das anhält, was du jetzt tun kannst - und wie du so eine Situation künftig vermeidest. Ich schreibe aus Salzburg, wo HHC seit 2023 nicht frei verkauft werden darf. Die Infos helfen dir akut, sind sachlich, und sie lassen Raum für realistische Erwartungen: Meist wird es binnen Stunden deutlich besser, doch es gibt Warnzeichen, bei denen du medizinische Hilfe brauchst.
- TL;DR: Zu viel HHC verursacht häufig Angst, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Benommenheit. Meist ist es unangenehm, aber selbstlimitierend.
- Inhalieren wirkt in Minuten, Edibles nach 30-120 Min., der Peak kann spät kommen - Doppel-Dosieren ist der häufigste Fehler.
- Akut-Hilfe: ruhige Umgebung, atmen, kleine Schlucke Wasser, hinlegen, leichte Kohlenhydrate. Kein Alkohol. Bei Brustschmerz, Ohnmacht, Krampf: 144 anrufen.
- Prävention: klein anfangen (5-10 mg oral; 1-2 Züge beim Vapen), warten, nicht mischen, keine Fahrzeuge, Labornachweise checken.
- Österreich 2025: Verkauf/Abgabe verboten (NPS-Regelung), Fahren unter Wirkung ist tabu. Unsichere Produkte sind ein echtes Risiko.
Was passiert bei zu viel HHC? Symptome, Verlauf, Risiken
HHC (Hexahydrocannabinol) bindet an die gleichen Rezeptoren wie THC. Es dämpft, kann aber - je nach Dosis, Produkt und Empfindlichkeit - auch Unruhe triggern. Zu viel HHC fühlt sich oft wie „zu viel THC“ an, nur unberechenbarer. Behörden in der EU berichten seit 2023/2024 über vermehrte Nebenwirkungen nach HHC, vor allem bei Edibles und hochdosierten Vapes (EMCDDA-Frühwarnungen 2024; AGES Österreich 2023).
Typische Symptome nach hoher Dosis:
- Psychisch: Angst, Panik, Paranoia, Verwirrtheit, Derealisation („alles wirkt unwirklich“), Halluzinationen.
- Körperlich: Herzrasen, Blutdruckschwankungen, Schwindel, Zittern, Koordinationsprobleme, Benommenheit, trockener Mund, rote Augen.
- Gastrointestinal: Übelkeit, Erbrechen. Bei häufigem, langem Konsum selten cannabinoides Hyperemesis-Syndrom.
- Selten/ernst: Brustschmerz, Ohnmacht, Krampfanfälle, starke Unruhe bis Aggressivität - hier sofort Hilfe holen.
Wie lange hält das an? Das hängt von der Konsumform ab. Inhalieren wirkt schnell und klingt schneller ab. Edibles kommen spät und dauern deutlich länger. Das verführt zum Nachlegen - und genau da kippt es oft.
Form | Wirkbeginn | Peak | Dauer | Starter-Dosis (Anfänger) | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Vape/Joint | 1-5 Min. | 10-30 Min. | 2-4 Std. | 1-2 kurze Züge | Warte 15 Min. vor erneutem Zug |
Edibles (Gummis, Brownies) | 30-120 Min. | 2-4 Std. | 6-12 Std. (Rest bis 24 Std.) | 5-10 mg | Nicht nachlegen vor 3-4 Std. |
Tinkturen sublingual | 15-45 Min. | 1-2 Std. | 4-6 Std. | 3-5 mg | Wirkung schwankt nach Anwendung |
Wichtig: Potenz variiert stark. Labore fanden starke Abweichungen zwischen Etikett und Inhalt, teils mit Nebenprodukten aus der Synthese. Das erklärt, warum zwei vermeintlich gleiche Gummis völlig unterschiedlich „reinknallen“ (EMCDDA 2024; nationale Lebensmittel- und Chemiebehörden).
Wie gefährlich ist es? Lebensbedrohliche Verläufe sind selten, aber nicht ausgeschlossen. Das Risiko entsteht weniger durch „toxische“ Dosen, sondern durch Unfälle (Stürze, Erbrechen und Aspiration), Herz-Kreislauf-Probleme bei Vorerkrankungen, schwere Angstzustände oder psychotische Episoden bei empfindlichen Personen. Kinder reagieren deutlich empfindlicher - hier sofort medizinisch handeln.
Spezielle Risikogruppen:
- Psychische Vorerkrankungen (Angst, Psychosen, bipolare Störung): höhere Wahrscheinlichkeit für Panik/psychotische Symptome.
- Herzprobleme, Bluthochdruck: HHC kann Puls und Blutdruck anheben oder senken.
- Schwangerschaft/Stillzeit: meiden. Datenlage dünn, potenzielle Risiken.
- Jugendliche: höheres Risiko für starke Nebenwirkungen.
Recht und Alltag in Österreich (2025): HHC fällt unter die Regelungen zu neuen psychoaktiven Substanzen. Verkauf/Abgabe ist verboten; Produkte sind oft unzuverlässig. Fahren unter Wirkung ist tabu - nicht nur THC ist problematisch, sondern jede Beeinträchtigung. Plane 12-24 Stunden ohne Fahrzeug nach hoher Dosis, besonders bei Edibles.

Was tun jetzt? Akut-Hilfe, Entscheidungsbaum, ab wann Notruf
Wenn die Wirkung kippt, hilft Struktur. Nimm die Situation ernst, ohne dich reinzusteigern. In Salzburg habe ich schon einige Mails von Leserinnen bekommen, die genau in dieser Spirale steckten - sie kamen mit einfachen Schritten gut durch. Folge diesem Plan:
- Sichere Umgebung: Setz dich oder leg dich hin, fern von Treppen/Balkon. Dämpfe Licht und Geräusche.
- Atmung resetten: 4-7-8-Atmung (4 Sek. ein, 7 halten, 8 aus) für 5 Runden. Das senkt Puls und Angstgefühl.
- Flüssigkeit: Kleine Schlucke Wasser oder Tee. Keine Energie-Drinks, kein Alkohol.
- Leichte Kohlenhydrate: Ein Keks, Toast, Banane. Das stabilisiert Kreislauf, nimmt oft das flaue Gefühl.
- Körper orientieren: Kalter Waschlappen auf Stirn/Nacken. Füße auf den Boden, Schultern lockern.
- Reizreduktion: Handy in den Flugmodus. Beruhigende Musik oder White Noise, kein doomscrolling.
- Begleitperson: Wenn möglich, sag jemandem Bescheid, der nüchtern ist und notfalls helfen kann.
Was eher nicht hilft: Kaffee (verstärkt Unruhe), Alkohol/Benzos (Risiko für Fehlreaktionen), noch mehr „Gegen-Substanzen“. Schwarzer Pfeffer wird oft empfohlen; die Evidenz ist dünn. Riechen an Pfefferkörnern schadet nicht, aber erwarte keine Wunder.
CBD als „Gegenspieler“? Manche berichten, dass CBD die innere Unruhe dämpft. Studienlage zu HHC ist fehlend, zu THC gemischt. Außerdem kann CBD die Abklingzeit verlängern (Leber-Enzyme). Wenn du es versuchst, nimm wenig und beobachte dich. Wenn du dich unsicher fühlst, lass es.
Entscheidungsbaum - was jetzt?
- Du bist ängstlich, aber ansprechbar, kreislaufstabil, kannst trinken: Zuhause bleiben, obige Schritte, Zeit geben.
- Starke Übelkeit/Erbrechen, Kreislaufschwäche, kaum Flüssigkeit drin: Beobachten, hinlegen, kleine Schlucke. Bei anhaltendem Erbrechen >4-6 Std. oder Dehydratationszeichen: ärztliche Hilfe.
- Warnzeichen: Brustschmerz, Atemnot, Ohnmacht, Krämpfe, Nicht-ansprechbar-Sein, verwirrte Aggressivität, Aufnahme von HHC bei Kind/Schwangeren: sofort 144.
- Allein und sehr ängstlich? Ruf eine vertraute Person an. Wenn Panik eskaliert, lieber einmal zu früh medizinische Hilfe holen.
Wie lange muss ich das aussitzen? Bei Inhalation werden die Spitzen meist nach 30-90 Minuten milder. Bei Edibles kann der Peak 2-4 Stunden nach Einnahme liegen, danach flacht es langsam ab. Plane 6-12 Stunden, bis du dich wieder „normal“ fühlst - Restmüdigkeit kann bis zum nächsten Tag bleiben.
Praktische Tools:
- Timer stellen: 20-Minuten-Blöcke. Nach jedem Block checkst du Puls, Atmung, Schwindel. Das gibt Struktur und zeigt: Es bewegt sich.
- Leichte Ablenkung: Sitcom-Folge, Hörbuch, Puzzle. Kein intensives Gaming, keine Nachrichten.
- Temperatur checken: Überhitzung verstärkt Unwohlsein. Lüften, lockere Kleidung.
Checkliste „Sofort zum Arzt/Notruf“:
- Brustschmerz, Herzstolpern mit Schwindel/Benommenheit
- Atemnot, bläuliche Lippen, pfeifende Atmung
- Krampfanfälle, anhaltende Bewusstseinsstörungen
- Unstillbares Erbrechen, Dehydratation (eingefallene Augen, sehr wenig Urin)
- Starke Verwirrtheit/Agitation, Gefahr für dich oder andere
- Kind, Schwangere, schwere Vorerkrankungen: immer abklären
Professionelle Hilfe nutzt je nach Situation: Beruhigung, Flüssigkeit, Elektrolyte, Überwachung, selten Medikamente gegen Übelkeit/Angst. Aktivkohle gibt man nur sehr früh nach Einnahme und unter Aufsicht. Also nicht „auf gut Glück“ zu Hause.

Sicher dosieren & vorbeugen: Dosis, Formen, Wechselwirkungen, Recht, FAQ
Die ehrlichste Prävention gegen eine HHC Überdosis ist das unspektakuläre „Start low, go slow“. Was heißt das konkret? Die Wirkstärke von HHC im Markt schwankt, und manche Kartuschen enthalten neben HHC noch andere Cannabinoide oder Rückstände. Bis es verlässliche Standards gibt (und die fehlen 2025 vielerorts), schützt dich nur konservatives Vorgehen.
Regeln, die sich bewährt haben:
- Starte klein: 5-10 mg oral oder 1-2 Züge inhalativ. Warte lang genug (Vape: 15-20 Min; Edibles: 3-4 Std.).
- Kein Mischkonsum: Kein Alkohol, keine Benzodiazepine, keine Opioide, keine Kodein-Hustensäfte.
- Set & Setting: Ruhiger Ort, keine Verpflichtungen, keine Fahrzeuge. Ein freier Folgetag schadet nicht, besonders bei Edibles.
- Check Potenz: Lies Laborzertifikate (COA) - Cannabinoidprofil, Lösungsmittel, Schwermetalle. Wenn nix vorhanden: Finger weg.
- Edibles fair aufteilen: Schneide Gummis/Brownies exakt. Viele „10 mg“-Gummis sind ungleich dosiert.
- Wenn du krank bist, wenig geschlafen hast oder nüchtern bist: Dosis noch niedriger wählen. Körper reagiert dann heftiger.
Wechselwirkungen, die oft unterschätzt werden:
- CNS-Dämpfer (Alkohol, Benzos, Z-Drugs, Opioide): verstärkte Sedierung, Atemdepression möglich.
- Stimulantien (Koffein hochdosiert, Amphetamine): mehr Herzrasen/Unruhe.
- Psychopharmaka: individuelle Risiken. Sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt, wenn du Antidepressiva, Antipsychotika, Stimmungsstabilisierer nimmst.
- Leber-Enzym-Interaktionen (CYP3A4/2C9): plausible, Daten zu HHC sind limitiert, also vorsichtig titrieren.
Fahren & Arbeitssicherheit: Auch wenn Standard-Tests eher auf THC zielen, kann HHC dich genauso fahruntüchtig machen. In Österreich zählt die Beeinträchtigung, nicht nur ein Messwert. Plane nach Edibles 24 Stunden fahrfrei. An Maschinen oder in Höhen nicht arbeiten, solange du Wirkung spürst.
Mini-FAQ
- Kann man von HHC sterben? Direkt tödliche Verläufe sind selten. Gefährlich sind Komplikationen wie Stürze, Ersticken beim Erbrechen, Herzprobleme. Bei Warnzeichen: 144.
- Wie lange bleibt HHC im Körper? Spürbar: Stunden bis 1 Tag, Edible-Restwirkungen länger. Im Urin: Tage bis Wochen, je nach Nutzung. Standard-THC-Tests können anschlagen.
- Hilft Zucker? Ein kleiner Snack hilft oft subjektiv. Medizinisch „neutral“, aber viele berichten weniger Zittrigkeit und Unwohlsein.
- Black Pepper-Trick? Möglich, dass der Geruch beruhigt. Wissenschaftlich nicht robust. Du kannst es versuchen, aber bau nicht darauf.
- CBD als Gegenmittel? Kann Unruhe dämpfen, kann aber auch die Wirkung verlängern. Wenn, dann niedrig dosiert und nur, wenn du dich sicher fühlst.
- Was ist mit Erbrechen? Einmalig ist häufig. Bei anhaltendem Erbrechen, Kreislaufschwäche oder Dehydratation: medizinische Abklärung.
- Rückfall in Panik nach Tagen? Unwahrscheinlich. Echte „Afterglows“ sind meist Müdigkeit und leichte Reizbarkeit, v. a. nach Edibles.
Cheat-Sheet „Nie wieder zu viel“
- Edibles: nie nachlegen vor 3-4 Stunden. Wirkbeginn kann 2 Stunden dauern.
- Neue Kartusche: Test mit 1 Zug, 15 Minuten warten, dann erst 2. Zug.
- Kein Mischkonsum - Alkohol ist der häufigste Verstärker von Drama.
- Laborzertifikat oder nichts. Ohne COA ist es Glücksspiel.
- Fahrfrei für 12-24 Stunden, je nach Form und Dosis.
- Aufschreiben: Produkt, Menge, Zeitpunkt, Wirkung. So findest du deine Dosis.
Kurze Evidenz-Ecke (ohne Links): Die EMCDDA meldete 2024 europaweit Zwischenfälle mit HHC, besonders bei essbaren Produkten. Österreichische Stellen (AGES) warnten 2023/2024 vor variabler Potenz und Nebenwirkungen. Daten zu HHC sind dünn; vieles leiten Fachleute aus THC-Erfahrungen ab. Giftinformationszentren berichten vermehrt Anrufe nach Cannabinoid-Intoxikationen seit dem Boom neuartiger Produkte. Das unterstützt die Grundregel: konservativ dosieren, Produkte prüfen, nie mischen.
Nächste Schritte & Troubleshooting
- Du hattest heute einen „Bad Trip“: Trink weiter kleine Schlucke, iss leicht, schlaf. Plane morgen ohne Auto. Wenn Übelkeit/Unruhe anhalten: Hausarztpraxis anrufen.
- Du hast Vorerkrankungen (Herz, Psyche): Besprich HHC grundsätzlich ärztlich. Risiko-Nutzen ist oft ungünstig.
- Du nutzt HHC regelmäßig: Pausen einbauen, Dosis-Tagebuch führen, nur Produkte mit COA. Bei Übelkeit über Wochen: ärztlich auf Hyperemesis checken lassen.
- Du lebst mit Kindern im Haushalt: Produkte kindersicher lagern, nie als Süßigkeit verwechseln. Bei kindlicher Aufnahme: sofort Notruf/Ärztin.
- Rechtliche Orientierung in Österreich: Verkauf/Abgabe verboten. Als Konsumentin trägst du das Gesundheitsrisiko ungetesteter Ware. Hol dir Infos bei AGES/BMSGPK.
Zum Schluss ein persönlicher Tipp aus meinem Alltag in Salzburg (während mein Kaninchen Schnuffel neben mir an Heu knabbert): Vertraue nicht auf „ich hab’s im Griff“, sondern auf messbare Pausen und klare Dosisregeln. Das klingt langweilig - aber langweilig ist genau das, was du willst, wenn es um HHC geht.