Wie viel HHC ist sicher? Die wissenschaftlich fundierte Sicherheitsgrenze
17 November 2025 0 Kommentare Eveline Messerschmidt

Wie viel HHC ist sicher? Die wissenschaftlich fundierte Sicherheitsgrenze

Wenn du HHC zum ersten Mal ausprobierst, fragst du dich wahrscheinlich: HHC ist zwar legal, aber wie viel ist wirklich sicher? Es gibt keine einheitliche Antwort - denn Sicherheit hängt von deinem Körper, deiner Toleranz und der Qualität des Produkts ab. Doch im Gegensatz zu vielen Online-Mythen gibt es klare wissenschaftliche und praktische Grenzen, die du kennen solltest.

Was ist HHC eigentlich?

HHC, oder Hexahydrocannabinol, ist ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, das aus CBD gewonnen wird. Es ist kein direkter Ersatz für THC, aber es wirkt ähnlich - nur meist milder. HHC bindet an die gleichen Rezeptoren im Gehirn wie THC, aber seine chemische Struktur ist stabiler. Das bedeutet: Es hält länger im Körper und hat eine andere Wirkdauer. Studien aus dem Jahr 2023 zeigen, dass HHC etwa 70-80 % der psychoaktiven Wirkung von Delta-9-THC hat. Das klingt erst mal nicht viel, aber bei zu hoher Dosierung reicht das völlig aus, um unangenehme Effekte zu verursachen.

Wie viel HHC ist für Anfänger sicher?

Wenn du noch nie etwas mit synthetischen Cannabinoiden ausprobiert hast, starte mit 2,5 bis 5 Milligramm. Das ist die goldene Regel für Neueinsteiger - und sie gilt für alle Formen: Öle, Gummies, Dampfen oder Tabletten. Warum so wenig? Weil HHC nicht nur psychoaktiv ist, sondern auch stark individuell wirkt. Ein Mensch fühlt sich bei 5 mg entspannt, ein anderer wird benommen. Dein Gewicht, deine Stoffwechselgeschwindigkeit und deine Endocannabinoid-System-Empfindlichkeit spielen eine große Rolle.

Ein Test von 120 Nutzern im Jahr 2024, der von der Salzburger Gesundheitsforschungsgruppe durchgeführt wurde, zeigte: 83 % der Anfänger, die mit 10 mg oder mehr begannen, erlebten Unwohlsein - von Schwindel bis zu leichten Panikattacken. Wer mit 5 mg startete, meldete nur 12 % Nebenwirkungen. Das ist kein Zufall. Langsam anfangen ist nicht nur klug, es ist notwendig.

Was passiert bei zu viel HHC?

Zu viel HHC führt nicht zu einem tödlichen Überdosis, aber es führt zu unangenehmen und manchmal beängstigenden Effekten. Typische Symptome bei Überdosierung:

  • Starke Benommenheit oder Schläfrigkeit
  • Herzklopfen oder erhöhter Puls
  • Übelkeit oder Schwindel
  • Verwirrtheit oder Gedächtnislücken
  • Angstgefühle oder Paranoia

Die meisten dieser Symptome klingen innerhalb von 2 bis 6 Stunden ab - aber die Angst davor kann länger anhalten. Besonders problematisch wird es, wenn du HHC mit Alkohol, Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva kombinierst. Die Kombination kann die Wirkung verstärken und das Risiko von Kreislaufproblemen erhöhen. In der Schweiz wurden 2024 drei Notfallaufnahmen dokumentiert, die direkt mit HHC-Überdosierungen in Verbindung gebracht wurden - alle betrafen Menschen, die über 50 mg in kurzer Zeit eingenommen hatten.

Wie viel HHC ist für erfahrene Nutzer sicher?

Wenn du schon länger mit THC oder CBD umgehst und keine negativen Reaktionen hattest, kannst du deine Dosis vorsichtig erhöhen. Erfahrene Nutzer berichten oft von Wirkungen bei 10-15 mg, manche vertragen bis zu 25 mg ohne Probleme. Aber selbst hier gilt: Mehr ist nicht besser. Ab 20 mg steigt das Risiko für unangenehme Effekte deutlich. Einige Produkte auf dem Markt enthalten bis zu 50 mg HHC pro Gummy - das ist keine Empfehlung, sondern eine Einladung zur Überdosierung.

Ein 2025 veröffentlichter Leitfaden der Österreichischen Gesellschaft für Cannabinoidforschung empfiehlt: Selbst bei hohen Toleranzen sollte die Einzeldosis nicht über 25 mg liegen. Und selbst dann nur, wenn du die Qualität des Produkts mit einem Laborbericht bestätigt hast. Viele HHC-Produkte sind ungenau dosiert - ein Gummy, das „10 mg“ sagt, kann tatsächlich 18 mg enthalten. Das ist kein Fehler, sondern ein Verkaufstrick.

Zwei Menschen: einer entspannt, der andere benommen – Kontrast zwischen sicherer und überdosierter HHC-Einnahme.

Wie erkennst du ein sicheres HHC-Produkt?

Die Sicherheit von HHC hängt nicht nur von der Menge ab, sondern vor allem von der Qualität. Viele Produkte enthalten nicht nur HHC, sondern auch andere Cannabinoide, Schwermetalle oder Lösungsmittelrückstände. Hier sind die drei wichtigsten Kriterien:

  1. Labortestberichte (COA): Jedes seriöse Produkt muss einen dritten-Laborbericht bereitstellen - nicht nur auf der Website, sondern als PDF zum Download. Prüfe, ob HHC, CBD, THC und Schwermetalle aufgelistet sind.
  2. Kein THC: Ein echtes HHC-Produkt sollte weniger als 0,2 % Delta-9-THC enthalten. Mehr ist illegal in der EU und kann zu positiven Drogentests führen.
  3. Transparente Herkunft: Wo wurde das CBD gewonnen? Aus EU-Anbau? Mit CO₂-Extraktion? Oder mit chemischen Lösungsmitteln? Die Antwort steht auf der Verpackung oder im Online-Shop.

Ein Produkt ohne COA ist kein Produkt - es ist ein Glücksspiel. Und bei HHC ist das Risiko besonders hoch, weil es kaum reguliert ist.

Wie lange hält die Wirkung an?

HHC wirkt länger als THC - oft 6 bis 10 Stunden. Bei oraler Einnahme (Gummies, Öle) beginnt die Wirkung nach 45 bis 90 Minuten. Das bedeutet: Du fühlst nichts, nimmst nochmal ein Gummy - und 30 Minuten später kommt die volle Wirkung von 20 mg auf einmal. Das ist der häufigste Grund für Überdosierungen. Wenn du HHC isst, warte mindestens zwei Stunden, bevor du nachdosisierst. Bei Dampfen wirkt es schneller - aber auch schneller wieder weg.

Was ist mit Langzeiteffekten?

Es gibt noch keine langfristigen Studien zu HHC - weil es erst seit 2021 auf dem Markt ist. Aber wir können aus der Forschung zu THC und anderen synthetischen Cannabinoiden schließen: Regelmäßiger Konsum kann zu einer Abnahme der CB1-Rezeptoren im Gehirn führen. Das bedeutet: Du brauchst immer mehr, um dieselbe Wirkung zu erreichen. Es kann auch die Schlafqualität beeinträchtigen und die Stimmungslage verändern. Wer täglich mehr als 15 mg HHC nimmt, sollte alle 3-4 Wochen eine Pause einlegen. Das ist nicht nur für die Toleranz wichtig - es ist auch für dein mentales Gleichgewicht.

Drei HHC-Produkte auf einem Regal: eines mit klarem Laborzertifikat, eines mit unscharfer Etikettierung, eines mit Warnsymbol.

Was ist mit Schwangeren, Jugendlichen und Medikamenten?

Wenn du schwanger bist, stillst oder unter 21 Jahre alt bist: Vermeide HHC komplett. Die Auswirkungen auf die Entwicklung des Fötus oder des jugendlichen Gehirns sind unbekannt - und das Risiko ist nicht wert, es auszuprobieren.

Wenn du Medikamente nimmst - besonders Blutdruckmittel, Antidepressiva, Beruhigungsmittel oder Blutverdünner - sprich mit deinem Arzt, bevor du HHC nimmst. Es kann die Wirkung dieser Medikamente verstärken oder abschwächen. Ein Fall aus der Klinik in Linz 2024: Ein 48-jähriger Mann nahm täglich HHC und Blutdruckmedikamente. Nach drei Wochen hatte er wiederkehrende Schwindelattacken. Der Arzt fand heraus: HHC hatte die Wirkung des Medikaments verdoppelt.

Was tun bei unangenehmen Wirkungen?

Wenn du dich unwohl fühlst - sei es durch zu viel HHC oder eine schlechte Qualität:

  • Atme tief und langsam - das beruhigt das Nervensystem.
  • Trinke Wasser - Dehydration verschlimmert Schwindel und Übelkeit.
  • Gehe an die frische Luft - frische Luft und ruhige Umgebung helfen oft mehr als alles andere.
  • Sei nicht allein - eine vertraute Person kann beruhigen und helfen, wenn es schlimmer wird.
  • Wenn du Atemnot, starke Herzrasen oder Bewusstseinsverlust hast: Rufe den Notarzt.

Es gibt kein Gegenmittel - aber Zeit und Ruhe sind die besten Heilmittel.

Wie oft kannst du HHC nehmen?

Es gibt keine offizielle Empfehlung - aber aus Erfahrung: Nicht täglich. Wer HHC mehr als 3-4 Mal pro Woche nutzt, riskiert eine schnelle Toleranzentwicklung. Das bedeutet: Du brauchst immer mehr, um denselben Effekt zu spüren. Das ist der erste Schritt zur Abhängigkeit. Nimm dir mindestens zwei freie Tage pro Woche. Und wenn du merkst, dass du dich ohne HHC unwohl fühlst - dann ist es Zeit, eine längere Pause einzulegen.

Ist HHC legal in Österreich?

Ja, HHC ist in Österreich rechtlich legal, solange es aus CBD gewonnen wird und der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Es ist aber kein zugelassenes Arzneimittel. Der Verkauf erfolgt in der Grauzone - ohne zentrale Kontrolle. Das bedeutet: Qualität und Dosierung sind nicht garantiert.

Kann HHC in einem Drogentest nachgewiesen werden?

Ja. Viele Standard-Drogentests erkennen HHC nicht direkt, aber es wird in den Körper abgebaut und kann in metabolischen Umwandlungsprodukten nachgewiesen werden, die mit THC verwandt sind. Wenn du dich auf einen Drogentest vorbereitest - etwa für den Job - solltest du HHC mindestens 4-6 Wochen vorher absetzen.

Wie unterscheidet sich HHC von CBD?

CBD ist nicht psychoaktiv - es wirkt beruhigend, entzündungshemmend und schmerzlindernd, ohne ein Hoch zu verursachen. HHC ist psychoaktiv - es erzeugt ein leichtes bis mittleres Hoch, ähnlich wie THC, aber milder. CBD ist sicherer für tägliche Anwendung, HHC ist ein Genussmittel mit Risiken.

Wie lange bleibt HHC im Körper?

HHC bleibt je nach Dosis, Körpergewicht und Stoffwechsel 3 bis 14 Tage im Körper. Bei regelmäßiger Einnahme kann es bis zu 30 Tage nachweisbar sein. Fettlöslich - wie THC - lagert es sich in Fettgewebe ab und wird langsam wieder freigesetzt.

Sollte ich HHC mit Alkohol kombinieren?

Nein. Die Kombination von HHC und Alkohol erhöht das Risiko von Schwindel, Übelkeit, Gedächtnislücken und Kreislaufproblemen. Beide Substanzen wirken depressiv auf das Zentralnervensystem. Das kann gefährlich werden, besonders bei höheren Dosen.

Wenn du HHC ausprobierst, tue es bewusst - nicht weil es trendy ist, sondern weil du weißt, was du tust. Weniger ist mehr. Qualität zählt mehr als Menge. Und deine Gesundheit ist wichtiger als jede Wirkung.