Stellen Sie sich vor: Sie essen täglich zwei CBD-Gummibärchen, weil sie Ihnen helfen, stressige Tage zu überstehen, besser zu schlafen oder die Muskeln zu entspannen. Plötzlich ändert sich etwas - vielleicht müssen Sie das Produkt nicht mehr kaufen, oder Sie haben Angst vor langfristiger Nutzung. Die Frage taucht auf: Kann man CBD plötzlich absetzen?
Was passiert, wenn Sie CBD einfach aufhören?
Im Gegensatz zu THC oder anderen psychoaktiven Substanzen ist CBD nicht süchtig machend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2017 bestätigt, dass CBD kein Abhängigkeitspotenzial hat. Das bedeutet: Wenn Sie aufhören, CBD zu nehmen, erleben Sie keinen klassischen Entzug wie bei Alkohol, Nikotin oder Opioiden. Es gibt keine zitternden Hände, keinen Schwitzen, keine Übelkeit oder Krämpfe - die typischen Symptome, die Menschen mit anderen Substanzen kennen. Aber das bedeutet nicht, dass Sie nichts spüren werden. Viele Menschen berichten, dass ihre ursprünglichen Symptome - etwa Schlafprobleme, Unruhe oder Muskelverspannungen - nach dem Absetzen von CBD wieder auftreten. Das liegt nicht an einer körperlichen Abhängigkeit, sondern daran, dass CBD diese Beschwerden vorübergehend gelindert hat. Wenn Sie aufhören, fehlt die Unterstützung, die Ihr Körper sich antrainiert hat.Warum fühlen manche Menschen sich nach dem Absetzen unwohl?
Einige Nutzer beschreiben nach dem Absetzen von CBD-Gummibärchen eine leichte Unruhe, Kopfschmerzen oder einen leichten Anstieg von Stressgefühlen. Das ist kein Entzug im medizinischen Sinn, sondern eher eine Art Rückkehr zum Ausgangszustand. Wenn CBD Ihnen half, besser zu schlafen, und Sie jetzt wieder schlecht einschlafen, fühlen Sie sich müde und gereizt - nicht weil CBD Sie abhängig gemacht hat, sondern weil Ihr Körper jetzt wieder ohne diese Unterstützung arbeitet. Ein Beispiel: Eine Kundin aus Salzburg, die seit acht Monaten CBD-Gummibärchen gegen nächtliche Muskelkrämpfe genommen hat, berichtete, dass sie nach dem Absetzen drei Nächte lang wieder stark zitterte. Sie dachte, es sei ein Entzug. Tatsächlich war es nur die Rückkehr der ursprünglichen Beschwerden - die CBD zuvor unterdrückt hatte. Nach einer Woche ohne CBD, aber mit mehr Bewegung und Wärme (Wärmflasche, warme Bäder), waren die Krämpfe wieder unter Kontrolle.Wie lange hält die Wirkung von CBD an?
CBD wird im Körper innerhalb von 1-2 Tagen abgebaut. Die Halbwertszeit liegt bei etwa 18-32 Stunden, je nach Körpergewicht, Stoffwechsel und Dosierung. Das bedeutet: Wenn Sie heute Ihr letztes CBD-Gummibärchen essen, ist das CBD in Ihrem Körper nach zwei Tagen praktisch verschwunden. Es lagert sich nicht in den Organen ab wie bei manchen Medikamenten. Daher ist es auch unwahrscheinlich, dass Sie nach einer Woche ohne CBD noch irgendwelche körperlichen Spuren spüren. Wenn Sie nach drei Tagen wieder schlecht schlafen oder nervös sind, liegt das nicht an Rückständen von CBD - sondern an der Tatsache, dass Sie die Unterstützung vermissen, die es Ihnen geboten hat.Wie sollten Sie CBD am besten absetzen?
Obwohl Sie CBD plötzlich absetzen können, ohne Gefahr zu laufen, ist es oft sinnvoll, es schrittweise zu reduzieren - besonders wenn Sie es über Monate oder Jahre regelmäßig genommen haben.- Wenn Sie zwei Gummibärchen täglich nehmen, reduzieren Sie auf eines pro Tag für 5-7 Tage.
- Dann nehmen Sie es nur noch alle zwei Tage für eine weitere Woche.
- Beobachten Sie, wie Ihr Körper reagiert: Schlafen Sie besser? Sind Sie ruhiger? Hat sich Ihr Schmerz verändert?
- Wenn alles stabil bleibt, können Sie ganz aufhören.
Was tun, wenn die Symptome zurückkehren?
Wenn Sie nach dem Absetzen von CBD wieder starke Beschwerden haben, ist das kein Zeichen dafür, dass Sie „suchtgefährdet“ sind. Es ist ein Zeichen dafür, dass die zugrundeliegende Ursache noch nicht gelöst wurde. Beispiel: Wenn CBD Ihnen half, Stress abzubauen, aber Sie immer noch überarbeiten, in einer ungesunden Beziehung leben oder kaum Zeit für sich selbst haben, wird der Stress zurückkommen - mit oder ohne CBD. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Ursache anzugehen, nicht nur das Symptom zu unterdrücken. Fragt man sich: Was hat mich dazu gebracht, CBD zu nehmen? - dann öffnet sich oft ein Weg zu nachhaltigeren Lösungen.Wie unterscheidet sich CBD von THC beim Absetzen?
Viele Menschen verwechseln CBD mit THC - besonders wenn sie CBD-Gummibärchen kaufen, die auch Spuren von THC enthalten. Doch CBD und THC wirken völlig unterschiedlich. THC kann zu psychischer Abhängigkeit führen. Wer täglich hohe Dosen THC konsumiert, kann Entzugssymptome wie Reizbarkeit, Schlafstörungen, Appetitverlust oder sogar Tränenfluss erleben - das ist wissenschaftlich belegt. CBD hat diese Wirkung nicht. Es bindet nicht an dieselben Rezeptoren im Gehirn wie THC. Wenn Sie CBD-Gummibärchen nehmen, die unter 0,2 % THC enthalten (wie in Österreich legal), ist das THC so gering, dass es keine Abhängigkeit verursachen kann. Selbst bei täglicher Einnahme ist das Risiko praktisch null.Was sagen Experten dazu?
Die Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) halten CBD für sicher und nicht abhängig machend. In ihren Leitlinien steht klar: „Ein Absetzen von CBD ist nicht mit klinisch relevanten Entzugssymptomen verbunden.“ Ärzte, die CBD in der Schmerztherapie oder bei Angststörungen einsetzen, empfehlen oft, die Dosis langsam zu reduzieren - nicht aus Sicherheitsgründen, sondern um den Patienten dabei zu unterstützen, Veränderungen bewusst zu erleben und alternative Strategien zu entwickeln.
Was tun, wenn Sie Angst haben, aufzuhören?
Es ist normal, sich Sorgen zu machen - besonders wenn CBD Ihnen geholfen hat, ein schweres Problem zu bewältigen. Aber Angst vor dem Absetzen ist oft Angst vor dem, was kommt - nicht vor CBD selbst. Wenn Sie unsicher sind, probieren Sie es mit einem Test: Nehmen Sie eine Woche lang nur jede zweite Dosis. Beobachten Sie, ob Sie sich anders fühlen. Notieren Sie, was sich verändert hat - Schlaf, Stimmung, Schmerz, Energie. Danach entscheiden Sie, ob Sie weitermachen wollen oder nicht. Sie haben die Kontrolle. CBD ist kein Medikament, das Sie „brauchen“ - es ist ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug können Sie es nutzen, wenn es nützt, und ablegen, wenn es nicht mehr nötig ist.Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?
Sie brauchen keinen Arzt, um CBD abzusetzen. Aber wenn Sie gleichzeitig andere Medikamente einnehmen - etwa Schlafmittel, Antidepressiva oder Schmerzmittel - sollten Sie vor dem Absetzen von CBD mit Ihrem Arzt sprechen. CBD kann die Wirkung mancher Medikamente beeinflussen, besonders solche, die über das Leberenzym CYP3A4 abgebaut werden. Auch wenn Sie schwanger sind, stillen oder unter schweren Erkrankungen leiden, ist eine Absprache sinnvoll. CBD ist zwar sicher, aber jeder Körper ist anders.Was kommt nach dem Absetzen?
Viele Menschen, die CBD abgesetzt haben, berichten, dass sie sich danach freier fühlen - nicht weil CBD schlecht war, sondern weil sie gelernt haben, ohne es zurechtzukommen. Sie finden andere Wege, sich zu beruhigen: Spaziergänge in der Natur, Meditation, Wärmflaschen, warme Getränke, regelmäßige Bewegung. CBD ist kein Ersatz für ein gesundes Leben - es ist ein Begleiter. Und wie jeder Begleiter kann man ihn loslassen, wenn man selbstständig gehen kann.Wenn Sie heute aufhören, CBD zu nehmen, werden Sie nicht krank. Sie werden nicht zittern. Sie werden nicht süchtig. Sie werden einfach wieder Sie selbst - mit all Ihren Bedürfnissen, ohne eine chemische Unterstützung. Und das ist nicht schwach. Das ist stark.