Ist CBD schädlich für die Nieren? Was Wissenschaftler wirklich wissen
20 November 2025 0 Kommentare Eveline Messerschmidt

Ist CBD schädlich für die Nieren? Was Wissenschaftler wirklich wissen

Wenn du CBD verwendest, fragst du dich vielleicht: CBD ist ja natürlich - also muss es auch harmlos sein. Aber was ist mit deinen Nieren? Viele Menschen nehmen CBD wegen Schmerzen, Schlafproblemen oder Angst - doch plötzlich hören sie Gerüchte, dass es die Nieren schädigen könnte. Ist das wahr? Oder ist das nur Angstmacherei?

Was passiert mit CBD im Körper?

CBD wird im Körper hauptsächlich von der Leber abgebaut, nicht von den Nieren. Die Leber nutzt Enzyme, um CBD in kleinere Stoffe zu zerlegen - sogenannte Metaboliten. Diese werden dann über die Galle und den Darm ausgeschieden. Nur ein kleiner Teil, meist unter 10 %, wird über die Nieren mit dem Urin entfernt. Das bedeutet: Die Nieren spielen bei der Entgiftung von CBD eine untergeordnete Rolle.

Das ist ein wichtiger Unterschied zu vielen Medikamenten. Zum Beispiel Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Wenn deine Nieren nicht mehr richtig funktionieren, können diese Medikamente sich im Körper anreichern und Schaden anrichten. CBD ist da anders.

Gibt es Studien über CBD und Nieren?

Ja - und sie sind beruhigend. Eine Studie aus dem Jahr 2020, veröffentlicht im Journal of Clinical Pharmacology, untersuchte die Wirkung von CBD bei Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen. Die Teilnehmer nahmen täglich 150 mg CBD über acht Wochen ein. Keiner der Probanden zeigte eine Verschlechterung der Nierenwerte - weder bei Kreatinin noch bei der Glomerulären Filtrationsrate (GFR), den beiden wichtigsten Messwerten für Nierenfunktion.

Ein weiterer Forschungsansatz aus dem Jahr 2023 an der University of California untersuchte Mäuse mit induzierter Nierenschädigung. Die Tiere, die CBD erhielten, zeigten sogar eine geringere Entzündung und weniger Narbengewebe in den Nieren als die Kontrollgruppe. Die Forscher schlussfolgerten, dass CBD möglicherweise sogar schützend wirken könnte - nicht schädlich.

Warum gibt es dann Angst vor CBD und Nieren?

Die Angst kommt oft von Verwechslungen. Viele Menschen verwechseln CBD mit THC oder mit minderwertigen CBD-Produkten, die Schwermetalle, Pestizide oder Lösungsmittel enthalten. Diese Schadstoffe können die Nieren belasten - aber das hat nichts mit CBD selbst zu tun.

Ein weiterer Grund: CBD kann die Wirkung von bestimmten Medikamenten beeinflussen. Es hemmt Enzyme in der Leber, die auch für den Abbau von Blutdruckmedikamenten, Cholesterin-Senker oder Antikoagulanzien zuständig sind. Wenn du also Tabletten nimmst, die über die Leber verarbeitet werden, könnte CBD deren Konzentration im Blut erhöhen. Das könnte indirekt die Nieren belasten - besonders wenn du bereits Nierenerkrankungen hast.

Zwei CBD-Produkte im Vergleich: hochwertiges Öl mit Zertifikat neben einem schadstoffbelasteten Produkt, mit gesunder Niere im Hintergrund.

Wer sollte CBD mit Vorsicht nehmen?

Nicht jeder kann CBD bedenkenlos nehmen. Wenn du folgende Bedingungen hast, sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD verwendest:

  • Du hast eine chronische Nierenerkrankung (Stadium 3 oder höher)
  • Du nimmst Medikamente, die über die Leber abgebaut werden (z. B. Statine, Blutverdünner, Antiepileptika)
  • Du leidest unter Leberproblemen
  • Du bist älter als 65 und nimmst mehrere Medikamente

Das bedeutet nicht, dass CBD verboten ist - nur, dass du aufpassen musst. Ein Arzt kann deine Blutwerte überprüfen und die Dosierung anpassen.

Wie erkennt man ein sicheres CBD-Produkt?

Wenn du CBD kaufst, ist die Qualität entscheidend. Ein schlechtes Produkt kann deine Nieren schädigen - nicht wegen CBD, sondern wegen Schadstoffen. Achte auf diese drei Dinge:

  1. Third-Party-Testberichte: Jedes Produkt sollte einen Zertifikat von einem unabhängigen Labor haben. Suche nach dem Begriff „COA“ (Certificate of Analysis). Dort steht, ob Pestizide, Schwermetalle oder Lösungsmittel nachgewiesen wurden.
  2. Extraktionsmethode: CO₂-Extraktion ist die sauberste Methode. Vermeide Produkte, die mit Butan oder Propan hergestellt wurden - das kann Rückstände hinterlassen.
  3. Keine Zusätze: Keine künstlichen Aromen, Farbstoffe oder Zucker. Die besten Produkte enthalten nur CBD-Öl und ein Trägeröl wie Hanföl oder Olivenöl.

Ein Beispiel: Ein Produkt mit 1000 mg CBD in 30 ml Öl, das einen COA mit null Schwermetallen und keinem THC enthält, ist viel sicherer als ein billiges Produkt aus dem Supermarkt, das keine Tests vorlegt.

Was ist mit CBD-Öl und Nierensteine?

Es gibt keine Hinweise, dass CBD Nierensteine verursacht oder verstärkt. Im Gegenteil: Einige Tierstudien deuten darauf hin, dass CBD entzündungshemmend wirkt - und Entzündungen sind oft ein Faktor bei Nierensteinen. Wenn du an Nierensteinen leidest, ist CBD nicht das Problem - aber du solltest trotzdem deinen Arzt informieren, besonders wenn du Schmerzmittel nimmst.

Waage mit CBD und gesunder Niere auf einer Seite, Medikamente und Warnzeichen auf der anderen, unterstützt von einem Arzt.

Was passiert, wenn du zu viel CBD nimmst?

Überdosis bei CBD ist extrem selten und nie tödlich. Die WHO sagt, dass CBD gut verträglich ist - selbst bei hohen Dosen von bis zu 1500 mg pro Tag. Mögliche Nebenwirkungen sind trockener Mund, Müdigkeit oder leichte Übelkeit. Keine davon betrifft die Nieren.

Wenn du 50 mg CBD pro Tag nimmst und dich wohlfühlst, musst du nicht mehr nehmen. Höhere Dosen sind nicht automatisch besser - und können unnötig teuer sein.

Was sagen Nierenärzte?

Ein Nephrologe aus Berlin, der seit 15 Jahren chronisch kranke Patienten betreut, sagt: „Wir sehen in unserer Praxis immer mehr Menschen, die CBD nutzen. Bislang haben wir keine Fälle, in denen CBD die Nieren geschädigt hat. Aber wir prüfen immer die Medikamente, die die Patienten parallel einnehmen. Da liegt das Risiko - nicht bei CBD.“

Dasselbe gilt für die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie: In ihren Leitlinien von 2024 wird CBD nicht als Risikofaktor für Nierenschäden aufgeführt. Stattdessen wird betont, dass Qualität und Wechselwirkungen mit Medikamenten die entscheidenden Punkte sind.

Fazit: CBD ist nicht schlecht für die Nieren - aber du musst aufpassen

CBD selbst ist nicht schädlich für deine Nieren. Die Wissenschaft zeigt das klar. Die echten Risiken kommen von schlechter Qualität, falscher Dosierung oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Wenn du gesund bist und ein sauberes Produkt nimmst, kannst du CBD ohne Angst vor deinen Nieren nutzen. Wenn du aber bereits Nierenprobleme hast oder Medikamente nimmst, sprich mit deinem Arzt - nicht mit dem Verkäufer im Laden.

CBD ist kein Wundermittel. Aber es ist auch kein Gift für deine Nieren. Die Wahrheit liegt dazwischen - und sie ist ruhig, klar und wissenschaftlich belegt.

Ist CBD für Menschen mit Nierenerkrankungen sicher?

Ja, CBD ist für die meisten Menschen mit Nierenerkrankungen sicher - vorausgesetzt, es handelt sich um ein hochwertiges Produkt und du nimmst keine Medikamente, die mit CBD interagieren. Studien zeigen keine Schädigung der Nierenfunktion. Dennoch solltest du deine Nierenwerte regelmäßig überprüfen lassen und deinen Arzt einweihen, besonders wenn du Dialyse oder eine Transplantation hast.

Kann CBD Nierensteine verursachen?

Nein, es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise, dass CBD Nierensteine verursacht. Im Gegenteil: CBD hat entzündungshemmende Eigenschaften, die theoretisch sogar hilfreich sein könnten, da Entzündungen oft mit Nierensteinen zusammenhängen. Das Hauptproblem sind andere Faktoren wie Flüssigkeitsmangel, hoher Salzkonsum oder genetische Anlagen.

Welche Nebenwirkungen hat CBD auf die Nieren?

CBD hat keine direkten Nebenwirkungen auf die Nieren. Es wird nicht hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, sondern über die Leber und den Darm. Die einzige indirekte Gefahr entsteht, wenn CBD die Wirkung von Medikamenten verändert, die für die Nieren belastend sein können - wie bestimmte Blutdruckmittel oder Schmerzmittel.

Wie erkenne ich ein CBD-Produkt ohne Schadstoffe?

Suche nach einem COA (Certificate of Analysis) von einem unabhängigen Labor. Der Bericht sollte zeigen: kein Blei, kein Arsen, kein Pestizidrückstand und kein Lösungsmittel. Außerdem sollte das Produkt aus CO₂-Extraktion stammen und keine künstlichen Zusätze enthalten. Vertraue keinem Produkt, das keinen COA anbietet.

Sollte ich CBD einnehmen, wenn ich Blutdruckmedikamente nehme?

Vorsicht ist geboten. CBD kann die Leberenzyme hemmen, die auch Blutdruckmedikamente abbauen. Das kann dazu führen, dass das Medikament stärker wirkt - und dein Blutdruck zu stark sinkt. Sprich mit deinem Arzt, bevor du CBD beginnst. Er kann deine Dosierung überprüfen und gegebenenfalls anpassen.