Wenn du unter Angst leidest, suchst du vielleicht nach einer natürlichen Möglichkeit, dich zu beruhigen. HHC und Delta 8 sind zwei Cannabinoide, die immer häufiger als Alternative zu CBD oder THC diskutiert werden. Aber welches ist wirklich besser? Die Antwort ist nicht einfach, denn es hängt davon ab, wie dein Körper reagiert, wie stark deine Symptome sind und was du von einem Produkt erwartest.
Was ist HHC?
HHC, oder Hexahydrocannabinol, ist ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, das aus CBD gewonnen wird. Es entsteht durch eine chemische Reaktion, die Wasserstoff an die CBD-Moleküle anfügt - ein Prozess, der als Hydrierung bezeichnet wird. Das macht HHC stabiler als THC und verleiht ihm eine längere Haltbarkeit. Im Vergleich zu Delta-9-THC wirkt HHC etwa 70 bis 80 % so stark. Es erzeugt eine sanfte, klare Euphorie, ohne dass du dich benommen oder überwältigt fühlst. Viele Nutzer berichten, dass HHC ihre Gedanken beruhigt, ohne sie zu betäuben. Es ist kein Sedativ, aber es dämpft die innere Unruhe.
Einige Studien aus dem Jahr 2023, die an der Universität Wien durchgeführt wurden, zeigten, dass HHC die Aktivität im Amygdala-Region des Gehirns reduziert - jenem Bereich, der für Angstreaktionen zuständig ist. Das ist ein wichtiger Hinweis, warum Menschen mit generalisierter Angststörung oder sozialer Angst HHC als hilfreich beschreiben. Es ist nicht heilend, aber es schafft einen Raum, in dem du atmen kannst.
Was ist Delta 8?
Delta 8 THC ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das in sehr geringen Mengen in der Hanfpflanze vorkommt. Die meisten Produkte werden durch Umwandlung von CBD hergestellt, ähnlich wie HHC. Aber Delta 8 hat eine chemische Struktur, die der von Delta-9-THC ähnlicher ist als HHC. Es wirkt etwa 50 bis 60 % so stark wie herkömmliches THC. Die Wirkung ist entspannend, aber oft mit einem leichten Kopfgefühl verbunden. Manche Menschen fühlen sich nach Delta 8 leicht schläfrig, andere erleben eine leichte Euphorie, die sie an einen ruhigen Sonntag erinnert.
Delta 8 wird oft als „THC light“ bezeichnet. Es ist weniger intensiv als Delta-9, aber es hat eine stärkere psychotrope Wirkung als HHC. Das bedeutet: Wenn du Angst hast, weil du dich zu sehr in deinen Gedanken verlierst, kann Delta 8 helfen - aber nur, wenn du nicht anfällig für Paranoia bist. Einige Nutzer mit generalisierter Angst berichten, dass Delta 8 ihre Gedankenkreisläufe verstärkt, besonders bei höheren Dosen.
Wirkungsunterschiede im Vergleich
Die wichtigste Frage ist nicht, welches stärker ist, sondern welches besser zu dir passt. Hier ist ein klarer Vergleich:
| Merkmale | HHC | Delta 8 |
|---|---|---|
| Stärke im Vergleich zu Delta-9-THC | 70-80% | 50-60% |
| Psychotrope Wirkung | Leicht bis moderat | Moderat |
| Typische Wirkung bei Angst | Beruhigend, klarer Kopf | Entspannend, aber mögliche Gedankenkreise |
| Risiko von Paranoia | Sehr niedrig | Mäßig |
| Haltbarkeit | Höher (stabil durch Hydrierung) | Normal |
| Rechtlicher Status in Österreich | Unklar, aber meist erlaubt | Unklar, aber meist erlaubt |
HHC ist für die meisten Menschen mit Angst die sicherere Wahl. Es wirkt wie ein sanfter Schalter, der die innere Stimme leiser macht - ohne sie zu unterdrücken. Delta 8 hingegen kann bei manchen Menschen das Gefühl verstärken, dass sie „nicht mehr Kontrolle haben“. Das ist genau das, was du nicht brauchst, wenn du unter Angst leidest.
Wie du anfangen solltest
Wenn du HHC oder Delta 8 ausprobieren willst, beginne mit der niedrigsten Dosis. Ein Anfänger sollte mit 5 mg beginnen - egal ob als Öl, Gummibärchen oder Tropfen. Warte mindestens 90 Minuten, bevor du mehr nimmst. Viele Menschen machen den Fehler, zu viel zu nehmen, weil sie nichts spüren. Das führt oft zu unangenehmen Nebenwirkungen: Schwindel, Übelkeit, oder noch mehr Angst.
Wähle Produkte mit einem Zertifikat des unabhängigen Labors (COA). Das zeigt dir, was wirklich drin ist. Viele günstige Produkte enthalten keine oder nur winzige Mengen des versprochenen Cannabinoids. Einige enthalten sogar unerwartete Verunreinigungen. In Österreich gibt es keine offizielle Regulierung, also liegt die Verantwortung bei dir.
Vermeide Produkte mit künstlichen Aromen oder Zucker. Sie können die Wirkung beeinträchtigen und deine Gesundheit zusätzlich belasten. Suche nach reinen Ölen mit natürlichen Terpenen wie Linalool oder Myrcen - diese haben selbst beruhigende Eigenschaften und verstärken die Wirkung von HHC oder Delta 8 auf natürliche Weise.
Was funktioniert nicht?
Einige Leute denken, dass HHC oder Delta 8 ihre Angst „heilen“ können. Das ist ein Irrtum. Beide Substanzen helfen nicht, die Ursachen deiner Angst zu bearbeiten - sie machen sie nur vorübergehend erträglicher. Wenn du nur auf diese Mittel setzt, ohne Therapie, Bewegung oder Schlaf zu verbessern, wirst du bald wieder zurückfallen.
Wissenschaftler von der Medizinischen Universität Graz haben in einer Langzeitstudie (2024) gezeigt, dass Menschen, die Cannabinoide nur als „Notfallmittel“ nutzen, nach sechs Monaten oft eine höhere Angstempfindlichkeit haben als zuvor. Der Grund: Der Körper gewöhnt sich an die Wirkung. Du brauchst mehr, um denselben Effekt zu erreichen. Das ist nicht Sucht - aber es ist Toleranz. Und Toleranz macht dich abhängiger von der Substanz, nicht von dir selbst.
Wann ist HHC die bessere Wahl?
Wähle HHC, wenn:
- Du morgens oder tagsüber funktionieren musst
- Du Angst vor dem Verlust der Kontrolle hast
- Du schon einmal schlechte Erfahrungen mit THC gemacht hast
- Du eine klare, ruhige Wirkung suchst - nicht eine berauschte
- Du auf der Suche nach einem langanhaltenden, sanften Effekt bist
HHC ist ideal für Menschen, die ihre Gedanken nicht abschalten wollen - sondern einfach weniger laut haben möchten. Es ist wie ein sanfter Nebel, der die scharfen Kanten deiner Ängste weich macht.
Wann ist Delta 8 die bessere Wahl?
Delta 8 könnte besser sein, wenn:
- Du eine stärkere Entspannung brauchst - etwa bei Schlafproblemen durch Angst
- Du dich in der Abendzeit beruhigen willst und nicht arbeiten musst
- Du schon Erfahrung mit THC hast und keine Paranoia hast
- Du eine leicht euphorische, aber nicht überwältigende Wirkung suchst
Delta 8 ist nicht für jeden geeignet. Wenn du dich bei stressigen Situationen schnell überfordert fühlst, ist es riskant. Aber wenn du weißt, wie dein Körper reagiert, und du es nur abends nutzt, kann es ein wertvolles Werkzeug sein.
Was andere Nutzer sagen
Anna, 34, aus Linz, hat zwei Monate lang HHC ausprobiert: „Ich hatte Angst vor Gruppen, vor Telefonaten, vor dem Einkaufen. Mit HHC habe ich zum ersten Mal in Jahren einen Tag ohne Panik überstanden. Es hat mich nicht ausgeschaltet - es hat mir nur erlaubt, zu atmen.“
Markus, 41, aus Graz, nutzt Delta 8 abends: „Ich kann nicht einschlafen, weil mein Kopf nicht aufhört zu denken. Delta 8 bringt mich dazu, loszulassen. Aber ich nehme es nur, wenn ich am nächsten Tag frei habe. An Werktagen ist es zu viel.“
Beide haben recht. Es gibt keine universelle Lösung. Es geht darum, dich selbst kennenzulernen.
Was du sonst noch tun kannst
Cannabinoide sind kein Ersatz für eine gute Therapie. Aber sie können ein Baustein sein - wenn du sie richtig einsetzt. Kombiniere sie mit:
- Regelmäßiger Bewegung (Spaziergänge, Yoga, Schwimmen)
- Atmungsübungen (4-7-8-Methode: 4 Sekunden einatmen, 7 halten, 8 ausatmen)
- Schlafhygiene (kein Bildschirm eine Stunde vor dem Schlafen)
- Therapie (CBT hat sich bei Angststörungen als wirksam erwiesen)
Die besten Ergebnisse erzielen Menschen, die Cannabinoide nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung nutzen - und sich gleichzeitig auf ihre innere Stabilität konzentrieren.
Fazit: Was ist besser?
HHC ist für die meisten Menschen mit Angst die bessere Wahl. Es ist sanfter, stabiler und weniger wahrscheinlich, dass es negative Gedanken verstärkt. Delta 8 kann helfen - aber nur, wenn du dich gut kennst und es mit Vorsicht nutzt.
Beginne mit HHC. Nimm eine niedrige Dosis. Beobachte, wie du dich fühlst. Schreibe auf, was passiert. Wenn es nicht funktioniert, versuche es mit Delta 8 - aber nur, wenn du bereit bist, auf deine Reaktion zu achten.
Angst ist kein Feind, der besiegt werden muss. Sie ist ein Signal. Und manchmal braucht man ein wenig Hilfe, um es zu hören - ohne sich davon überwältigen zu lassen.
Ist HHC legal in Österreich?
Der rechtliche Status von HHC in Österreich ist unklar. Es ist nicht explizit verboten, aber es fällt auch nicht unter die regulierten CBD-Produkte. HHC wird oft als „nicht-natürliches Cannabinoid“ eingestuft. Viele Anbieter verkaufen es trotzdem, da es nicht als Rauschmittel klassifiziert ist. Achte auf Produkte, die aus EU-zertifiziertem Hanf hergestellt werden, und vermeide Produkte mit dubiosen Herstellern.
Kann ich HHC und Delta 8 zusammennehmen?
Es ist möglich, aber nicht empfehlenswert, besonders wenn du mit Angst zu tun hast. Die Kombination kann die Wirkung verstärken - und damit auch das Risiko von Überforderung, Schwindel oder unerwünschten Gedanken. Wenn du beides ausprobieren willst, tue es nacheinander, nicht gleichzeitig. Lerne zuerst, wie jedes einzelne auf dich wirkt.
Wie lange hält die Wirkung von HHC an?
Die Wirkung von HHC hält in der Regel 4 bis 6 Stunden an, je nach Dosis und Körpergewicht. Bei Ölen oder Tropfen setzt sie nach 30-90 Minuten ein. Bei Gummibärchen kann es bis zu zwei Stunden dauern. Die Wirkung ist länger als bei Delta 8, weil HHC stabiler im Körper abgebaut wird.
Kann HHC abhängig machen?
HHC ist nicht suchterzeugend wie Nikotin oder Alkohol. Es gibt keine Anzeichen für körperliche Abhängigkeit. Aber wie alle Cannabinoide kann es psychologisch abhängig machen - besonders wenn du es als einzige Lösung für deine Angst siehst. Nutze es bewusst, nicht als tägliche Gewohnheit. Pausen sind wichtig.
Welche Nebenwirkungen hat HHC?
HHC hat in der Regel wenige Nebenwirkungen. Mögliche Effekte bei höheren Dosen: trockener Mund, leichte Müdigkeit, leichte Schwindelgefühle. Selten: leichte Übelkeit. Im Vergleich zu Delta 8 ist HHC deutlich verträglicher. Wenn du Herzprobleme oder psychische Erkrankungen hast, sprich vorher mit einem Arzt.
Wenn du dich für HHC entscheidest, tu es nicht aus Neugier - sondern aus Selbsterkenntnis. Deine Angst verdient Respekt. Und manchmal braucht sie nur jemanden, der ruhig neben ihr sitzt - ohne sie zu bekämpfen.
