Was ist der neueste Cannabinoid? Alles über THCP und seine Wirkung
29 November 2025 0 Kommentare Eveline Messerschmidt

Was ist der neueste Cannabinoid? Alles über THCP und seine Wirkung

Im Jahr 2025 ist THCP der neueste Cannabinoid, der die Cannabinoide-Welt aufmischen könnte. Kein Mythos, keine Marketing-Übertreibung - dieses Molekül wurde 2019 von italienischen Wissenschaftlern entdeckt und ist seitdem das am häufigsten untersuchte neue Cannabinoid. Es ist nicht nur stärker als THC, es verhält sich auch anders im Körper. Und das macht es zu einem der wichtigsten Fortschritte in der Cannabinoid-Forschung seit Jahren.

Was ist THCP genau?

THCP steht für Tetrahydrocannabiphorol. Es ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das in der Hanfpflanze vorkommt - aber nur in winzigen Mengen. Seine chemische Struktur ähnelt THC, hat aber einen längeren Seitenarm: sieben statt fünf Kohlenstoffatome. Das klingt technisch, hat aber eine riesige Wirkung: Dieser längere Arm bindet sich viel fester an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für die psychoaktive Wirkung verantwortlich sind.

Studien zeigen, dass THCP bis zu 33-mal stärker an diese Rezeptoren bindet als THC. Das bedeutet: Eine winzige Menge kann eine viel intensivere Wirkung haben. Einige Nutzer berichten von starken, langanhaltenden Effekten - selbst bei Dosen, die bei THC kaum spürbar wären. Das ist kein Spielzeug, das man nebenbei ausprobiert.

Wie unterscheidet sich THCP von THC?

THC ist das bekannteste psychoaktive Cannabinoid - und für viele der Standard. THCP ist nicht einfach „THC plus“. Es ist ein eigenes Molekül mit einer anderen Wirkungsweise.

Ein Vergleich:

Vergleich von THC und THCP
Merkmale THC THCP
Chemische Struktur 5-Kohlenstoff-Seitenarm 7-Kohlenstoff-Seitenarm
Bindungsstärke an CB1-Rezeptor 1x (Referenz) Up zu 33x stärker
Typische Wirkungsdauer 2-4 Stunden 4-8 Stunden
Natürliche Vorkommen in Hanf Hohe Konzentration Sehr gering (unter 0,1%)
Verfügbarkeit als Produkt Überall Nur in spezialisierten Formulierungen

Die größte Überraschung? THCP kann die Wirkung von THC verstärken - selbst wenn es nur in Spuren vorhanden ist. Das erklärt, warum manche Hanfsorten stärker wirken, als ihre THC-Konzentration vermuten lässt. Forscher vermuten, dass THCP der Grund dafür ist, dass einige Menschen trotz niedrigem THC-Erlebnis starke Effekte haben.

Wie wirkt THCP im Körper?

THCP wirkt wie THC, aber intensiver. Es aktiviert die CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem - die gleichen, die für Euphorie, Entspannung, Appetitsteigerung und auch Angst oder Paranoia verantwortlich sind. Die längere Bindungszeit bedeutet: Die Wirkung kommt langsamer, aber bleibt länger. Viele Nutzer beschreiben es als „tiefer“, „dichter“ und „körperlicher“ als THC.

Einige Berichte aus der Praxis zeigen:

  • Bei 1-2 mg THCP: starke Entspannung, leichter Schwindel, erhöhte Sinneswahrnehmung
  • Bei 3-5 mg THCP: starke psychoaktive Wirkung, mögliche Desorientierung, hohe Sedierung
  • Bei über 5 mg: Risiko von Überlastung, Übelkeit, erhöhter Herzfrequenz

Es gibt keine sichere „Standarddosis“ - weil THCP so viel stärker ist als THC. Was für eine Person eine leichte Wirkung hat, kann für eine andere überwältigend sein. Das ist kein Produkt für Einsteiger.

THCP-Produkte auf einem Regal: Gummibärchen, Ölflasche und behandelte Blüten

Wo gibt es THCP und in welcher Form?

THCP kommt in der Natur nur in winzigen Mengen vor. Die meisten Produkte heute sind synthetisch hergestellt oder aus anderen Cannabinoiden umgewandelt. Du findest es in:

  • THCP-Gummibärchen (meist 1-5 mg pro Stück)
  • THCP-Öle für Tropfen oder Vape
  • Blüten, die mit THCP-Öl beschichtet sind
  • Combi-Produkten mit THC und THCP (z. B. 10 mg THC + 1 mg THCP)

Wichtig: Nicht alle Produkte sind gleich. Einige Hersteller übertreiben die Dosierung. Andere geben gar keine Mengen an. Achte immer auf Labortests - und suche nach Produkten, die einen COA (Certificate of Analysis) mit der genauen THCP-Konzentration liefern.

Was ist mit Sicherheit und Legalität?

In Österreich ist THCP rechtlich in einer Grauzone. Es ist kein offiziell verbotener Stoff, aber auch nicht explizit erlaubt. Da es chemisch nicht identisch mit THC ist, fällt es nicht automatisch unter das Betäubungsmittelgesetz - aber die Behörden prüfen es genau. In der Schweiz ist es verboten, in Deutschland wird es oft als „neuartiges Psychoaktivum“ eingestuft und verboten.

Die Sicherheit ist ein weiteres Problem. Langzeitstudien zu THCP gibt es fast nicht. Was wir wissen: Es wirkt stärker. Und stärkere Wirkung bedeutet höhere Risiken - besonders bei Menschen mit Herzproblemen, Angststörungen oder psychischen Erkrankungen.

Wenn du es ausprobierst: Fange mit 0,5 mg an. Warte mindestens zwei Stunden. Und niemals mit Alkohol oder anderen Beruhigungsmitteln kombinieren.

Person mit THCP-Molekül über dem Kopf, umgeben von emotionalen Symbolen

Warum ist THCP wichtig für die Zukunft?

THCP ist nicht nur ein neues High. Es ist ein Schlüssel, um zu verstehen, wie Cannabinoide wirklich funktionieren. Forscher nutzen es, um neue Medikamente für Schmerzen, Schlafstörungen oder Epilepsie zu entwickeln. Vielleicht wird THCP eines Tages als Medikament verschrieben - nicht als Genussmittel.

Es zeigt auch: Die Hanfpflanze ist noch lange nicht vollständig erforscht. Es gibt noch viele andere Cannabinoide wie THCB, THCJD oder CBDP, die bisher kaum untersucht wurden. THCP ist nur der Anfang.

Was kommt als Nächstes?

2025 ist das Jahr, in dem THCP in die Mainstream-Märkte kommt - aber auch in die Regulierung. In Europa werden bald klare Grenzwerte für neue Cannabinoide festgelegt. Wer jetzt mit THCP experimentiert, tut das mit Risiko - aber auch mit dem Wissen, dass er Teil einer neuen Welle ist.

Die Frage ist nicht, ob THCP das nächste große Ding wird. Die Frage ist: Wer versteht es wirklich? Wer misst es richtig? Wer sagt, wie viel zu viel ist? Die Antwort darauf wird die Zukunft der Cannabinoide bestimmen.

Ist THCP legal in Österreich?

THCP ist in Österreich rechtlich nicht explizit verboten, aber auch nicht klar geregelt. Es fällt nicht automatisch unter das Betäubungsmittelgesetz, weil es nicht THC ist. Dennoch wird es von Behörden genau beobachtet. Viele Anbieter verkaufen es, aber ohne Garantie, dass es in Zukunft erlaubt bleibt. Kaufe nur von seriösen Anbietern mit Labortests und erwarte, dass die Gesetze bald strenger werden.

Wie stark ist THCP wirklich im Vergleich zu THC?

Laborstudien zeigen, dass THCP bis zu 33-mal stärker an die CB1-Rezeptoren bindet als THC. Das bedeutet: Eine Dosis von 1 mg THCP kann ähnlich wirken wie 10-20 mg THC. Aber das ist nicht linear - die Wirkung hängt stark von der individuellen Veranlagung ab. Einige Menschen spüren schon bei 0,5 mg eine starke Wirkung, andere brauchen mehr. Es ist kein Spielzeug, sondern ein potentielles Medikament mit hohem Risiko.

Kann man THCP in natürlichen Hanfblüten finden?

Ja, aber nur in winzigen Spuren - unter 0,1 %. Die meisten Produkte auf dem Markt enthalten synthetisch hergestelltes THCP, das aus CBD oder anderen Cannabinoiden umgewandelt wurde. Natürliche Hanfblüten mit hohem THCP-Gehalt gibt es nicht. Wenn ein Anbieter behauptet, seine Blüten seien „rein natürlich“ mit 5 % THCP, dann ist das unwahrscheinlich - und möglicherweise irreführend.

Welche Nebenwirkungen hat THCP?

THCP kann alle Nebenwirkungen von THC verstärken: trockener Mund, erhöhte Herzfrequenz, Schwindel, Angstzustände, Übelkeit, Desorientierung. Bei höheren Dosen kann es zu starken Sedierung, Gedächtnisstörungen und sogar Halluzinationen kommen. Menschen mit psychischen Vorerkrankungen oder Herzproblemen sollten es vermeiden. Es gibt keine Langzeitdaten - also: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Wo kann man THCP sicher kaufen?

Kaufe nur von Anbietern, die einen unabhängigen COA (Certificate of Analysis) veröffentlichen - und zwar mit der genauen THCP-Konzentration, nicht nur „enthält THCP“. Achte auf Labore mit ISO-Zertifizierung. Vermeide Produkte ohne Angabe der Dosis oder mit unklaren Bezeichnungen wie „Ultra Potent“. Wenn du unsicher bist, frag nach: „Wie viel THCP enthält ein Stück?“ und „Wurde das Produkt auf Schwermetalle und Lösungsmittel getestet?“.

Was solltest du jetzt tun?

Wenn du neugierig bist: Lies die Labortests. Fange mit der kleinsten Dosis an. Sprich mit einem Arzt, wenn du Medikamente nimmst oder gesundheitliche Probleme hast. Und vergiss nicht: THCP ist kein Upgrade von THC - es ist ein anderes Tier. Es hat Potenzial, aber auch Risiken. Wer es respektiert, wird es nutzen. Wer es unterschätzt, wird es bereuen.