Hemp oder CBD: Was ist besser und wofür lohnt sich was?
22 November 2025 0 Kommentare Eveline Messerschmidt

Hemp oder CBD: Was ist besser und wofür lohnt sich was?

Wenn du dich für CBD-Gummis interessierst, hast du wahrscheinlich schon mal den Begriff Hemp gehört. Manche sagen, Hemp sei die bessere Wahl. Andere schwören auf CBD. Aber was ist eigentlich der Unterschied? Und welches ist wirklich besser für dich?

Hemp ist die Pflanze, CBD ist der Wirkstoff

Hemp - also Hanf - ist eine Pflanze. Genau wie Tomaten oder Karotten. CBD ist kein Teil der Pflanze, sondern ein chemischer Stoff, der in ihr vorkommt. Stell dir vor, du hast eine Zitrone. Die Zitrone ist Hemp. Das Zitronenaroma und das Vitamin C darin sind wie CBD. Du kannst die Zitrone essen - das ist wie Hemp-Produkte. Oder du ziehst das Vitamin C raus und nimmst es als Ergänzung - das ist CBD.

Hemp-Produkte, wie Hemp-Gummis oder Hemp-Öl, enthalten meistens nur geringe Mengen CBD. Sie bestehen aus dem ganzen Pflanzenmaterial: Blätter, Stängel, Samen. Sie enthalten auch andere Cannabinoide, Terpene und Nährstoffe. CBD-Produkte dagegen sind konzentriert. Sie enthalten oft 90 % oder mehr reines CBD - und fast keine anderen Stoffe aus der Pflanze.

Was macht Hemp wirklich?

Hemp-Gummis sind oft als Nahrungsergänzung vermarktet. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren aus den Hanfsamen, Eiweiß, Ballaststoffe und Spurenelemente wie Magnesium. Viele Menschen essen sie, weil sie sich gesund ernähren wollen - nicht weil sie etwas für Angst oder Schlaf brauchen.

Ein Test von 120 Hemp-Gummis aus dem Jahr 2024 zeigte: Die meisten enthalten weniger als 5 mg CBD pro Gummibärchen. Das ist weniger als eine Tasse grüner Tee an Antioxidantien. Wenn du nach Entspannung oder Schmerzlinderung suchst, reicht das kaum aus.

Warum CBD wirkt - und Hemp oft nicht

CBD wirkt, weil es direkt mit deinem Endocannabinoid-System interagiert. Das ist ein komplexes Netzwerk aus Rezeptoren in Gehirn, Nerven und Organen. Es reguliert Schlaf, Stimmung, Schmerz und Entzündungen. CBD bindet an diese Rezeptoren und hilft, das System wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Ein Studienüberblick von 2023 in der Journal of Clinical Medicine zeigte: Bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Angst verbesserte sich das Wohlbefinden nach 4 Wochen mit 25-50 mg CBD täglich. Bei Hemp-Gummis mit 5 mg CBD pro Stück müsstest du 5-10 Stück am Tag essen, um diese Dosis zu erreichen. Das ist nicht praktikabel - und du nimmst dann auch jede Menge Zucker und Zusatzstoffe mit.

Die Wirkung im Alltag: Wann du Hemp nimmst, wann du CBD nimmst

Wenn du:

  • deine Ernährung mit natürlichen Nährstoffen aufpeppen willst → dann sind Hemp-Gummis okay
  • keine Probleme mit Schlaf, Anspannung oder Schmerzen hast → Hemp reicht
  • unter Stress, Unruhe oder leichten Schmerzen leidest → CBD ist die bessere Wahl
  • schon mal CBD ausprobiert hast und nichts gespürt hast → du hast wahrscheinlich Hemp-Gummis mit zu wenig CBD genommen

Die meisten Leute, die CBD-Gummis kaufen, tun das nicht, weil sie „gesund“ sein wollen. Sie tun es, weil sie etwas spüren wollen. Etwas, das funktioniert. Und das ist CBD - nicht Hemp.

Menschliche Silhouette mit Hemp- und CBD-Gummis, Hintergrund zeigt Wirkung auf Körper und Geist.

Was steht auf dem Etikett? So erkennst du den Unterschied

Wenn du eine Packung CBD-Gummis kaufst, muss dort stehen:

  • CBD-Gehalt pro Gummibärchen - z. B. „25 mg CBD“
  • Typ: Full-Spectrum, Broad-Spectrum oder Isolat
  • Dritte Laborprüfung - ein QR-Code oder Link zu einem Zertifikat

Bei Hemp-Gummis steht meistens nur:

  • „Hemp-Extrakt“
  • „Mit Hanföl“
  • „Naturbelassene Zutaten“

Keine Angabe von CBD-Menge? Dann ist es kein CBD-Produkt. Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Hanf. Und das ist nicht das Gleiche.

Die Preisfrage: Warum CBD teurer ist - und warum es sich lohnt

Hemp-Gummis kosten oft 15-25 Euro für 30 Stück. CBD-Gummis mit 25 mg CBD pro Stück kosten 40-60 Euro. Klingt viel. Aber schau mal auf die wirkliche Wirkstoffmenge.

Ein Hemp-Gummibärchen mit 5 mg CBD (wenn überhaupt) kostet pro mg CBD: 0,50-1,00 Euro.

Ein CBD-Gummibärchen mit 25 mg CBD kostet pro mg CBD: 0,16-0,24 Euro.

Das ist ein Unterschied von fast 5:1. Du zahlst für mehr Wirkstoff - und weniger Zucker. Wer sparsam sein will, kauft CBD - nicht Hemp.

Was ist mit dem „Entourage-Effekt“?

Manche sagen: „Hemp ist besser, weil alle Stoffe zusammenwirken.“ Das nennt man Entourage-Effekt. Es klingt wissenschaftlich. Aber ist es wirklich wahr?

Ja - aber nur, wenn du CBD in Full-Spectrum-Form nimmst. Full-Spectrum-CBD enthält neben CBD auch kleine Mengen anderer Cannabinoide, Terpene und Flavonoide - genau wie Hemp. Aber: Es enthält 10-50 Mal mehr CBD. Du bekommst den Entourage-Effekt - mit genug Wirkkraft.

Hemp-Gummis haben den Entourage-Effekt nicht - sie haben nur eine winzige Menge davon. Es ist wie ein Tropfen Öl in einem Schwimmbecken. Du spürst es nicht.

Küchentheke mit Hemp- und CBD-Gummis, deutlicher Kontrast zwischen unklarer und transparenter Kennzeichnung.

Was ist mit THC? Ist Hemp sicher?

Hemp-Produkte dürfen in der EU maximal 0,2 % THC enthalten. Das ist legal. Aber: Einige Hemp-Gummis enthalten trotzdem mehr - besonders wenn sie aus Ländern mit laxen Kontrollen kommen. Ein Test von 40 Hemp-Gummis aus Online-Shops im Jahr 2025 ergab: 12 von ihnen hatten mehr als 0,3 % THC. Das ist illegal - und kann bei empfindlichen Menschen zu Unwohlsein führen.

CBD-Produkte von seriösen Herstellern testen alle ihre Produkte auf THC. Du findest sie auf dem Zertifikat. Wenn du sicher sein willst, dass du nichts von THC bekommst, wähle CBD Isolat - da ist kein THC drin.

Die klare Antwort: Was ist besser?

Hemp ist gut für Menschen, die einfach mehr Nährstoffe in ihre Ernährung bringen wollen. Für alles andere - Schlaf, Stress, Schmerzen, Entzündungen - ist CBD die bessere Wahl.

Wenn du CBD-Gummis kaufst, achte auf drei Dinge:

  1. Mindestens 15 mg CBD pro Stück - weniger ist kaum wirksam
  2. Prüfzertifikat von einem unabhängigen Labor - nicht vom Hersteller selbst
  3. Kein Zucker als Hauptzutat - bevorzuge Stevia oder Xylit

Hemp-Gummis sind kein Ersatz für CBD. Sie sind ein Snack. CBD-Gummis sind eine Wirkstofftherapie. Du würdest auch nicht eine Banane essen, um deine Migräne zu behandeln. Du nimmst ein Medikament. CBD ist das Medikament. Hemp ist die Banane.

Was kommt als Nächstes?

Wenn du jetzt CBD-Gummis ausprobieren willst, fang mit 25 mg pro Tag an. Nimm sie abends - das ist die beste Zeit, um zu sehen, wie sie auf Schlaf und Anspannung wirken. Nach 7-10 Tagen wirst du merken, ob es dir hilft. Wenn nicht, versuche eine höhere Dosis - oder wechsle zu einem anderen Hersteller.

Und vergiss nicht: Es gibt keine Wunder. CBD hilft nicht jedem. Aber für viele, die lange gesucht haben, ist es der erste Schritt zurück zu mehr Ruhe - ohne Rezept, ohne Nebenwirkungen, ohne Abhängigkeit.