CBD: Ist es wirklich gewohnheitsbildend?
26 Mai 2025 0 Kommentare Eveline Messerschmidt

CBD: Ist es wirklich gewohnheitsbildend?

Wer zum ersten Mal von CBD hört, denkt oft: Ist das nicht irgendwie wie Cannabis? Und macht das vielleicht sogar abhängig? Kein Wunder – die Unsicherheit ist groß, wenn es um neue Produkte aus Hanf geht. Aber CBD und sein Ruf als angeblich „ungefährlicher“ Helfer werden oft in einen Topf geworfen mit dem klassischen Cannabis, den viele mit Sucht verbinden.

Hier kommt direkt die Klarstellung: CBD macht nach aktuellem Stand nicht abhängig. Die Weltgesundheitsorganisation hat das schon 2017 bestätigt. Es verändert nicht das Bewusstsein, wie THC es tut, sondern wirkt eher entspannend und ausgleichend auf den Körper. Trotzdem gibt es einige Dinge, die du wissen solltest, wenn du CBD ausprobierst. Denn auch „sichere“ Produkte können bei falscher Anwendung für Probleme sorgen – etwa wenn man sie wie eine Pille gegen jede Alltagsbeschwerde nimmt.

Ob CBD also wirklich zur Gewohnheit werden kann, hängt stark davon ab, wie man es nutzt, was man davon erwartet und welche Produkte man auswählt. Mehr Infos gibt‘s gleich – inklusive klarem Faktencheck und ein paar ehrlichen Tipps aus der Praxis!

Wie CBD im Körper wirkt

CBD, oder Cannabidiol, stammt aus der Hanfpflanze. Und falls du dich fragst: Es ist legal und macht im Gegensatz zu THC nicht high. Aber wie funktioniert das Ganze eigentlich im Körper?

CBD wirkt vor allem auf das sogenannte Endocannabinoid-System. Das ist eine Art Netzwerk aus Rezeptoren und Botenstoffen, die zum Beispiel unser Wohlbefinden, den Schlaf oder auch unser Schmerzempfinden steuern. Kurz gesagt: Dieses System hilft uns bei der Selbstregulierung.

Hier dockt CBD hauptsächlich an die CB1- und CB2-Rezeptoren an – vor allem an letztere, die mehr im Immunsystem sitzen. Dadurch kann es zum Beispiel Entzündungen lindern oder entspannend wirken. Aber: CBD beeinflusst nicht direkt die Rezeptoren wie THC, sondern pusht vielmehr die eigenen Systeme mit sanftem Rückenwind.

Kleiner Fakt am Rande: Laut einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2017 zeigen CBD-Produkte kein Missbrauchs- oder Suchtpotenzial, was sie besonders bei Menschen mit Suchtängsten interessant macht.

WirkungMöglicher Effekt im Körper
EntzündungshemmendWeniger Schwellungen und Schmerzen
AngstlösendRuhigeres Gefühl, weniger Grübeln
SchlafförderndEin- und Durchschlafen fällt leichter
EntspannendMuskeln und Nerven kommen schneller runter

Die meisten Nutzer berichten, dass sie nach der Einnahme von CBD entspannter sind oder besser schlafen. Wichtig ist, dass keine berauschende Wirkung eintritt und auch der Alltag normal weiterläuft. Heißt: Wer morgens CBD einnimmt, ist nicht „benebelt“, sondern kann wie gewohnt arbeiten oder Autofahren.

Kurzer Tipp: Achte immer auf die richtige Dosierung – bei CBD gibt es kein „je mehr, desto besser“. Jeder Mensch reagiert ein bisschen anders, also fang lieber klein an und steigere langsam, wenn nötig.

Was heißt eigentlich gewohnheitsbildend?

Bevor man sich Sorgen macht, ob CBD zur Gewohnheit wird, sollte erstmal klar sein, was der Begriff "gewohnheitsbildend" überhaupt im Alltag bedeutet. Oft wird er gleichgesetzt mit "abhängig machend", aber das stimmt so nicht ganz. Eine echte Abhängigkeit ist etwas anderes als eine kleine Routine oder Gewohnheit.

Im medizinischen Sinne spricht man von Abhängigkeit, wenn der Körper oder die Psyche ein Verlangen nach einem Stoff entwickelt – und das kommt oft mit Entzugserscheinungen, wenn man plötzlich aufhört. Typisch für viele Medikamente oder Substanzen wie Nikotin, Alkohol und klassische Drogen. Bei CBD hingegen sieht das Bild ganz anders aus: Die Forschung sagt bisher, dass CBD nach heutigem Wissensstand keine körperliche oder psychische Abhängigkeit auslöst.

Das bestätigt auch die Europäische Kommission:

„Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Einnahme von CBD zu Abhängigkeitserscheinungen führt.“

Was heißt das in der Praxis? Jeder Mensch kann sich natürlich an bestimmte Abläufe gewöhnen, wie das tägliche Trinken von Kaffee oder das Zähneputzen. Das ist aber keine Sucht, sondern eher eine Frage der Routine. Selbst wenn man CBD regelmäßig nimmt, bedeutet das nicht automatisch, dass man nicht mehr darauf verzichten könnte. Bislang gab es selbst in Studien, in denen Teilnehmer monatelang CBD täglich nutzten, keine Entzugserscheinungen oder Suchterkrankungen.

  • CBD verändert nicht das Belohnungssystem im Hirn wie THC oder andere Drogen.
  • Es gibt keine bekannten körperlichen Symptome beim Absetzen von CBD.
  • Viele Nutzer berichten, dass sie problemlos Pausen einlegen oder aussetzen können.

Im Alltag heißt das: Wer CBD nutzt, muss keine Angst vor einer klassischen Sucht haben. Es ist schlau, sich seine eigenen Motive klarzumachen und nicht einfach aus Langeweile oder aus Gewohnheit zur Flasche zu greifen – aber echte Abhängigkeit sieht anders aus.

Studien und Erfahrungen im Überblick

Studien und Erfahrungen im Überblick

Das Interesse an CBD ist in den letzten Jahren ordentlich gestiegen – entsprechend gibt es inzwischen auch viele Studien und persönliche Erfahrungsberichte. Schauen wir mal, was die Forschung und echte Nutzer dazu sagen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2017 einen klaren Bericht veröffentlicht: CBD zeigt kein Suchtpotenzial. Heißt konkret, es gibt keine Hinweise darauf, dass es geistig oder körperlich abhängig macht. Selbst bei hohen Dosen konnten Forscher keine Gewohnheitseffekte oder Entzugserscheinungen beobachten, wie man sie etwa von THC kennt.

Eine Studie aus dem Jahr 2019, veröffentlicht im Journal "Current Drug Safety", untersuchte CBD bei Menschen, die es für verschiedene Beschwerden wie Schlafstörungen oder Angst genutzt haben. Auch hier wurde keine typische Suchtentwicklung festgestellt – niemand fühlte sich gezwungen, die Menge immer weiter zu erhöhen oder erlebte krasse Entzugsprobleme beim Absetzen.

Wenn man Erfahrungsberichte betrachtet, erzählen die meisten Nutzer, dass sie problemlos mal eine Pause machen können, ohne Nebenwirkungen zu merken. Manche sagen aber, dass sie sich an die beruhigende Wirkung gewöhnen und es dann gern regelmäßig nehmen – einfach, weil sie sich damit besser fühlen. Trotzdem spricht das laut Medizinern nicht für eine klassische Abhängigkeit, sondern eher für eine Art Wohlfühleffekt.

Wichtig ist: Bei einzelnen seltenen Fällen, bei denen Menschen hohe Mengen CBD dauerhaft eingenommen haben, gab es leichte Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder leichten Schwindel beim Absetzen. Solche Effekte verschwinden allerdings meist schnell und sind nicht mit echten Entzugserscheinungen vergleichbar.

  • CBD-Nutzer berichten selten von Problemen beim Absetzen.
  • Laut Studien macht CBD weder körperlich noch geistig abhängig.
  • Wohlfühlgewohnheit ist möglich, aber nicht gefährlich.

Wer sich überlegt, CBD zu nutzen, sollte ruhig eigene Erfahrungen sammeln, aber immer einen Blick auf seriöse Infos und Studien behalten – und auf den eigenen Körper hören.

CBD im Alltag sicher nutzen

Wenn du CBD in deinen Alltag einbauen willst, kommt es vor allem auf einen bewussten Umgang an. Einfach drauflosschlucken bringt gar nichts – du solltest wissen, wie viel du brauchst und worauf du achten musst.

  • Starte immer mit einer kleinen Dosis und beobachte, wie dein Körper reagiert. Viele Menschen merken schon bei 5 bis 10 mg am Tag einen Unterschied.
  • Lies das Etikett ganz genau. Da steht, wie viel CBD überhaupt im Produkt steckt. Anbieter schreiben oft „Vollspektrum“ oder „Isolat“ drauf – das ist kein Marketing, sondern zeigt an, welche Pflanzenstoffe enthalten sind.
  • Setze dir bewusst ein Ziel: Möchtest du besser schlafen, Stress mindern oder Entzündungen bekämpfen? Dann überprüfe alle paar Tage, ob du den Effekt auch spürst.
  • Pausen nicht vergessen! Wenn du merkst, dass du täglich zugreifst, leg ruhig mal eine Pause von ein paar Tagen ein. So gewöhnst du dich nicht an das Gefühl und kannst besser einschätzen, ob CBD dir wirklich hilft.
  • Finger weg, wenn du schwanger bist, stillst oder regelmäßig starke Medikamente einnimmst – hier kannst du auf Wechselwirkungen stoßen.

Hilfreich ist auch ein Blick auf echte Zahlen. Laut einer größeren Umfrage in Deutschland 2023 nutzen 62% der CBD-Anwender Produkte zur Stressbewältigung, 40% gegen Schlafprobleme und rund 22% zur Unterstützung bei körperlichen Beschwerden.

CBD-Nutzer in Deutschland (2023)Anteil (%)
Zur Stressbewältigung62
Für den Schlaf40
Gegen körperliche Beschwerden22

Und noch ein kleiner Tipp: Schreib dir ein Mini-Tagebuch, wenn du beginnst. Einfach notieren, wie viel du genommen hast und was dir auffällt. Das hilft, den Überblick zu behalten und Missverständnisse zu vermeiden.

Worauf du bei der Auswahl achten solltest

Worauf du bei der Auswahl achten solltest

Beim Kauf von CBD solltest du nicht einfach irgendein Produkt nehmen, das du irgendwo online siehst. Es gibt richtig große Unterschiede bei Qualität, Reinheit und Wirkung. Gerade weil der Markt so boomt, tummeln sich da viele Anbieter, die es mit Transparenz nicht so genau nehmen. Hier ein paar Tipps, wie du auf der sicheren Seite bleibst:

  • Laborberichte checken: Seriöse Hersteller veröffentlichen unabhängige Laboranalysen. Damit kannst du nachvollziehen, wie viel CBD wirklich drin ist und ob das Produkt frei von Schadstoffen wie Pestiziden und Schwermetallen ist.
  • Herkunft der Hanfpflanze: Achte darauf, ob die Hanfpflanzen aus kontrolliertem Anbau stammen – am besten aus der EU. Dort gelten strengere Regeln für schadstofffreie Böden und nachhaltigen Anbau.
  • Vollspektrum, Breitspektrum oder Isolat? Vollspektrum-Öle enthalten neben CBD auch andere Cannabinoide und Terpene der Pflanze. Viele Nutzer berichten hier von einem „Entourage-Effekt“, der die Wirkung verstärkt. Isolate dagegen sind fast reines CBD, aber ohne die Begleitstoffe.
  • THC-Gehalt beachten: In Deutschland darf CBD legal nur bis maximal 0,2% THC enthalten. Schau, dass der Hersteller diesen Wert klar angibt.

Viele Shops werben mit bunten Labels oder Versprechen à la “gegen alle Beschwerden”. Lass dich davon nicht blenden. Verlass dich stattdessen auf Fakten und unabhängige Prüfsiegel.

Faktor Worauf achten?
Laborberichte Verfügbar, unabhängig und aktuell
Herkunft EU-Anbau oder klar deklarierte Herkunft
Produktart Vollspektrum, Breitspektrum oder Isolat – je nach Bedarf
THC-Gehalt Maximal 0,2% – am besten nachgewiesen durch Tests

Tipp: Kauf nicht gleich das stärkste Öl – fang lieber kleiner an und beobachte, wie du darauf reagierst. Viele Menschen kommen schon mit mittleren Konzentrationen gut klar, was den Geldbeutel schont und für weniger Nebenwirkungen sorgt.

Und noch was, was gerne vergessen wird: Auch bei CBD solltest du die Zutatenliste checken, falls du Allergien gegen Trägeröle hast (z.B. Kokos- oder Hanfsamenöl). Keine Lust auf böse Überraschungen!