THCP: Was steckt wirklich drin?

THCP: Was steckt wirklich drin?

THCP klingt erstmal wie ein neues Trendwort aus dem Cannabis-Universum, aber was steckt da wirklich dahinter? Wer sich mit modernen Cannabinoiden beschäftigt, stolpert früher oder später über diese drei Buchstaben. Spannend: THCP ist ein Verwandter von THC, aber sogar noch stärker wirksam – Forscher sprechen von einer bis zu 30-fachen Potenz. Da lohnt sich ein genauer Blick auf die Bestandteile und die Entstehung.

THCP wird nicht einfach aus einer Pflanze gepresst. Es steckt ein bisschen Chemie dahinter. Die Basis ist meist Hanf, genauer gesagt CBD-reicher industrieller Hanf. Aus diesem gewinnen Spezialisten Cannabinoidsäuren wie CBDa. Erst durch chemische Prozesse – meistens im Labor – wird daraus das seltene THCP. Wer schon mal gelesen hat, dass THCP „natürlich“ ist: Die Konzentrationen in der Natur sind winzig. In fertigen Produkten stammt THCP fast immer aus cleverer Laborkunst.

Was ist THCP überhaupt?

Wer das erste Mal von THCP hört, denkt vielleicht an ein neues Trendprodukt. Tatsächlich ist THCP ein Cannabinoid, genau wie das bekannte THC – nur mit kleinen, aber entscheidenden Unterschieden. Der vollständige Name: Tetrahydrocannabiphorol. 2019 erst gefunden, sorgt es seitdem für viele Fragen in der Fachwelt und unter Konsumenten.

Was macht THCP so besonders? Die Besonderheit steckt in seiner Struktur: Im Vergleich zu THC hat THCP eine längere Alkylseitenkette. Klingt technisch, ist aber wichtig, weil dadurch THCP sich viel stärker an unsere körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren bindet. Forscher der italienischen Universität Modena und Reggio Emilia fanden heraus, dass es bis zu 30-mal aktiver am CB1-Rezeptor ist. Das erklärt, warum manche Nutzer von deutlich intensiveren Wirkungen berichten.

„Die Entdeckung von THCP könnte erklären, warum einige Cannabis-Sorten besonders starke Effekte hervorrufen – obwohl ihr THC-Gehalt gar nicht so hoch ist.“ – Dr. Giuseppe Cannazza, Universität Modena (2019)

Klar ist: In der Pflanze kommt THCP nur in Minispuren vor. In der Regel finden Wissenschaftler weniger als 0,1 Prozent, selbst in besonders potenten Sorten. Wer THCP kaufen will, bekommt deshalb ein Laborprodukt, das direkt aus anderen Cannabinoiden hergestellt wird.

Zum Vergleich, hier ein Überblick zu den wichtigsten Cannabinoiden im Hanf:

CannabinoidVorkommenWirkstärke
THC1–30 %klassisch „high“
CBD1–20 %nicht psychoaktiv
THCP<0,1 %bis zu 30-fach stärker als THC

Obwohl THCP kaum in der Pflanze steckt, bekommen seine Effekte gerade einen Hype – nicht zuletzt, weil es legal in vielen Ländern verkauft wird. Wichtig zu wissen: Wirkungen unterscheiden sich je nach Dosierung extrem. Deshalb gilt: Wer mit THCP experimentiert, sollte wirklich vorsichtig starten.

Die Herstellung von THCP – Schritt für Schritt

Die Produktion von THCP ist nichts für Hobby-Köche. Das Ganze findet unter extrem kontrollierten Bedingungen im Labor statt. Es läuft alles sehr präzise und mit viel Erfahrung ab, denn schon kleine Fehler machen das Produkt unbrauchbar. Viele denken, dass man THCP direkt aus der Pflanze extrahieren kann, aber das stimmt so nicht. Die Natur liefert nur winzige Mengen – zu wenig, um daraus irgendwas im größeren Stil herzustellen.

  1. Ausgangsstoff wählen: Meist startet alles mit Faserhanf, weil er viel CBD enthält und legal verfügbar ist. Das ideale Ausgangsmaterial ist CBDa (Cannabidiolsäure).
  2. CBDa Extraktion: Per CO2- oder Ethanolextraktion holt man das CBDa aus dem Pflanzenmaterial. Hier sind spezielle Maschinen gefragt, die einen sauberen Rohstoff liefern.
  3. Umwandlung zu THCP: Jetzt wird Chemie spannend: Das CBDa legt einen ziemlich komplexen Umwandlungsprozess hin, meist per so genannter Alkylierung und Isomerisierung. Unter dem Strich wird aus CBDa zuerst ein Vorläufer-Molekül, das dann gezielt zu THCP umgebaut wird. Dafür braucht’s zum Beispiel Säuren als Katalysator. Am Ende steht das reine THCP-Isolat.
  4. Reinigung und Prüfung: Im Labor prüft man dann mit hochsensiblen Geräten nach, ob das THCP sauber ist. Rückstände von Lösungsmitteln oder Nebenprodukte müssen raus, sonst ist das Produkt nicht sicher.

Hier eine übersichtliche Tabelle, wie viel THCP im Vergleich zu THC oder CBD in der Cannabispflanze steckt:

CannabinoidNatürlicher Anteil in der Pflanze
THC3-25%
CBD2-15%
THCP0,0005% oder weniger

Realistisch gesehen stammt jedes marktreife THCP-Produkt aus dem Labor. Wer also ein echtes THCP-Öl oder Vape-Pen in den Händen hält, hält sehr wahrscheinlich ein Produkt moderner Cannabinoid-Forschung – mit Präzision und Hightech gemacht.

Inhaltsstoffe und Besonderheiten

Inhaltsstoffe und Besonderheiten

Bei THCP steht ein bestimmter Stoff im Mittelpunkt: Tetrahydrocannabiphorol. Das klingt erstmal technisch, ist aber einfach ein Cannabinoid wie THC oder CBD, nur mit einem längeren Seitenarm an der chemischen Struktur. Genau dieser Unterschied sorgt dafür, dass THCP so auffällig ist – es dockt viel stärker an die Rezeptoren im Körper an als THC.

Reines THCP gibt’s in der Natur nur in winzigen Mengen, meist weniger als 0,1% im Pflanzenmaterial. Die üblichen Produkte auf dem Markt enthalten isoliertes oder synthetisch hergestelltes THCP. Neben dem eigentlichen THCP sind in vielen Verkaufsshops auch Trägeröle (wie MCT-Öl aus Kokos oder Hanföl), weitere Cannabinoide und oft Terpene zum besseren Aroma enthalten.

  • THCP – Hauptwirkstoff, für die starke Wirkung zuständig
  • Trägeröl – hilft bei besserer Aufnahme und Dosierung
  • Terpene – geben Geruch und Geschmack, können das Erlebnis mitgestalten
  • Andere Cannabinoide – manchmal als „Vollspektrum“ für einen Rundumeffekt

Wer auf die Inhaltsstoffe achtet, findet auf den Etiketten meistens die genaue Zusammensetzung. Ein kleiner Hinweis: Günstige Produkte ohne Transparenz bei den Inhaltsstoffen lieber liegen lassen. Seriöse Anbieter führen Laborberichte mit Prozent-Angaben auf – dort steht zum Beispiel, wie viel THCP, CBD oder THC enthalten ist.

Und noch ein Funfact: Laut einer italienischen Laborstudie aus 2019 kamen Forscher auf gerade mal 0,0029% THCP im untersuchten Hanf – fast nichts, wenn man es mit THC vergleicht! Deshalb kommt das THCP in modernen Ölen fast immer aus dem Labor.

InhaltsstoffTypischer Anteil in fertigen Produkten
THCP0,1 - 5%
CBDbis 10%
Trägeröl85 - 95%
Terpenebis 1%

Wichtig beim Thema THCP: Die Wirkung ist deutlich kräftiger als bei THC. Wer es ausprobieren will, startet am besten vorsichtig – vor allem, wenn auch andere Cannabinoide oder Zusätze im Produkt stecken. Lieber kleiner anfangen und schauen, wie der Körper reagiert. Echte Transparenz bei den Inhaltsstoffen lohnt sich für die eigene Sicherheit immer.

THCP im Gebrauch: Tipps und Wissenswertes

Wenn du THCP ausprobieren willst, ist Vorbereitung das A und O. Die Wirkung ist viel stärker als bei normalem THC – das merken auch erfahrene Nutzer ziemlich schnell. Deswegen gilt: Weniger ist definitiv mehr.

  • Starte immer mit einer sehr niedrigen Dosis. Selbst Mengen, die dir bei THC harmlos vorkommen, können bei THCP deutlich heftiger reinhauen.
  • Warte ab, bevor du nachlegst. Die Wirkung kann verzögert einsetzen und dann plötzlich stark anziehen.
  • Passen die üblichen Dosierungen von Produkten auf THCP an – Hersteller geben meist Hinweise auf der Verpackung oder Website.
  • Halte Snacks und Wasser bereit. Der „Munchies“-Effekt und trockener Mund sind hier genauso möglich wie bei klassischen Cannabisprodukten.

Achte besonders darauf, woher das Produkt stammt. THCP-Öle, Vape-Liquids oder Gummibärchen sollten immer aus seriösen Quellen kommen. Seriöse Hersteller veröffentlichen Labortests – check diese auf Pestizide, Schwermetalle und echte Wirkstoffgehalte. Wenn das fehlt: lieber Finger weg!

Auch bei der Lagerung gibt’s was zu beachten. THCP-Produkte sollten kühl, dunkel und trocken lagern. So bleibt die Potenz stabil und du vermeidest, dass das Produkt schlecht wird.

Dauer der Wirkung THCP THC (zum Vergleich)
Oral eingenommen 6–8 Stunden 4–6 Stunden
Inhalation ca. 2 Stunden 1–2 Stunden

Bedenke: Über die Langzeitwirkung von THCP gibt es bisher kaum Studien. Sprich bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme am besten erst mit dem Arzt, bevor du loslegst. Und fahr, wie bei THC, nach dem Konsum kein Auto – das Risiko ist zu hoch.

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